Gute Zahnmedizin

Bewährte Techniken

Bei aller Begeisterung für eine bestimmte Technik oder für ein bestimmtes Produkt muss man stets an den Spruch denken: "in my hands it works!". Es gibt keine einzige Technik, die jeder Zahnarzt mit der gleichen Begeisterung anwendet. Die hier vorgestellten Techniken finden jedoch bei einigen Kollegen grossen Anklang und haben sich bei ihnen als sehr hilfsreich erwiesen.

Instruktion nach Extraktion

Heilung der Extraktionswunde: einfacher geht's nicht!

Nach jeder normalen Extraktion mache ich Folgendes:

  1. Ich weise darauf hin, dass der GANZE Zahn entfernt ist.
  2. Ich halte dem Patienten in einer Pinzette einen Tupfer vors Gesicht und vergewissere mich, dass er ihn auch sieht.
  3. Ich sage: Auf die Wunde kommt jetzt dieser sterile Tupfer.
  4. Ich platziere den Tupfer
  5. Ich halte ihm in einer Pinzette einen zweiten Tupfer vors Gesicht und vergewissere mich, dass er auch diesen sieht.
  6. Ich sage: "Auf den ersten Tupfer kommt jetzt der zweite Tupfer"
  7. Ich platziere den Tupfer.
  8. Ich weise den Patienten an, jetzt langsam zuzubeissen und kontrolliere den Sitz der Tupfer.
  9. Ich sage dem Patienten: "Es ist jetzt xx.xx Uhr und sie beissen jetzt 30 Minuten, also bis yy.yy Uhr fest auf diese Tupfer."
  10. Ich sage ihm: "Nach dieser Zeit nehmen Sie die Tupfer raus und werfen Sie weg.
  11. VERGESSEN SIE DIE WUNDE, machen Sie keine Spülungen und wenden Sie keine sonstigen Hausmittel an.
  12. Setzen Sie sich zu Hause in einen Sessel und entspannen Sie sich.
  13. Legen Sie sich nicht hin, weil sonst das Blut in den Kopf steigt.
  14. Wie gesagt: " VERGESSEN SIE DIE WUNDE !"
  15. Wenn die Spritze nicht mehr wirkt, können Sie ganz normal Essen und Trinken und die Zähne putzen.

Ich gebe keinerlei Empfehlungen hinsichtlich Rauchen oder Ernährung.
Wenn einer fragt, ob und wann er rauchen dürfte, sage ich ihm genau das: "Wenn es Ihnen guttut, dann rauchen Sie eine, besser wäre es aber, heute nicht zu rauchen." Er entscheidet dann selbst.

Krankmeldung für den laufenden Tag, maximal den Folgetag.

Gilt im Grunde auch für Extraktionen mit Nahtverschluss, nur dass der Patient einen zusätzlichen Termin zur Nahtentfernung bekommt.

Probleme nach Extraktionen so gut wie Null.

8.4.2017

Dr. Wilfried Forschner (WIF)
Zahnarzt
Köhlesrain 86
D 88400 Biberach
07351 23788

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Kommentar:

Beachten Sie WIF's Technik gegen Angst und unnötige bis schädliche private "Wundpflege": Keine Warnung bezüglich Rauchen und Essen und keine sorgenvollen Gedanken an die Wunde!

Im Studium in Zürich mussten wir einen etwa 10 cm langen Jodoform-Streifen in die Alveole legen. Er hat jeweils das ganze Koagulum verdrängt. In Kontrollsitzungen wurden dann sukzessiv kürzere Streifen eingelegt.
Auch ich bin von allen Drains und Einlagen abgekommen und fand, dass ein gutes Koagulum die beste Heilung zur Folge hat. Ist das Koagulum klein und die Alveole halb leer, so fülle ich sie mit Solcoseryl auf.

08.04.17 W. Weilenmann


Mini-Implantate

Indikationen

Es ist mir ein Rätsel, wieso nicht mehr Mini-Implantate verwendet werden! Ich spreche von Durchmesser-reduzierten Miniimplantaten mit Durchmesser von 1.8 mm z.B. von der Firma 3M (für den OK auch mit 2.1 und 2.4 mm erhältlich mit längerem Aufbau wegen der dickeren Gingiva.)
Die Hauptindikation ist die UK Totalprothese: hier kann mit 4 Mini-I ein sehr zuverlässiger Halt erreicht werden vergleichbar mit einer Steg-Konstruktion.
Eine weitere wichtige Indikation ist der Verlust eines Klammerzahnes bei der Teilprothetik: Gleichzeitig mit der Extraktion zB 43 können in regio 44 42 2 Mini-I gesetzt werden. Das Ganze ohne Aufklappung, bloss transgingival. Geht mit der gleichen Unterfütterung.

Vorteile

  • Super-Preis-Leistung für den Patienten sprich zufriedene Patienten. Für die Prothese (im Normalfall kann die alte Proth. verwendet werden) braucht es keine zusätzliche Verstärkung, da die Matritze mit dem Gummiring-System sehr gut Stress abbaut.
  • Da der Durchmesser reduziert ist, kann auch bei SEHR WENIG !! Knochen implantiert werden ohne Knochenaufbau.
  • Geringer Zeitbedarf (ausser Ausschleifen eines bestehenden UK-Stahls vor der Unterfütterung)
  • Geringe Materialkosten. Bei allfälligem Misserfolg zeigt sich 3M kulant und ersetzt den Mat.wert

Nachteile

  • Da die Mini-I transgingival gesetzt werden und in die Mundhöhle ragen, sind sie während der Einheilphase delikat. Auf keinen Fall dürfen Antagonisten wie zB die OK Totalproth die I berühren. Am besten behält man die OK Total bis zur Abgabe in der Praxis.
  • Der Patient muss wissen, dass er auf jeden Fall während 3 Monaten entweder beide Prothesen trägt oder keine. Generell sollten meiner Meinung nach im UK die I leicht lingual gesetzt werden.
  • Ganz sicher aber ist die Misserfolgsquote grösser als bei konventionellen I. Die Frage ist: Wie schlimm ist das ausser der verletzten Eitelkeit?

11.3.2017

Dr. med. dent. Roman Januth
Bahnhofstrasse 16
2502 Biel
Tel 032 323 60 44

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zahnarzt-januth-leutenegger-biel.ch/de
liro@bluewin.ch

Wie bohrt man am besten?

Welcher Mediziner sollte am besten bohren können? Der Zahnarzt?

Das Schlimmste beim Rosenbohrer ist der "Ausschlag", wo der Bohrer ausrutscht oder wegspickt.
Am Kavitätenrand und in Pulpanähe mache ich keine Wischbewegungen, sondern bleibe am Ort, senke ihn ab und hebe ihn wieder an. Zusätzlich halte ich das Winkelstück mit beiden Händen.

Das Schlimmste bei Diamanten sind hohe Anpresskräfte und schlechte Bohrleistung. Mit neuen Diamanten gewinnt man Zeit und Geld: 1 Std = 400 CHF, 1 Minute = 6.65 CHF, 1 neuer Diamant = 20 CHF (Ebay: 5 CHF) , 1 neuer Stahl-Rosenbohrer = 1.20 CHF

Das Schlimmste bei Wurzelbehandlungen ist die Fraktur des Instruments. Ich werfe es oft weg und bewege es nur langsam und fast drucklos.

Das Schlimmste beim EVA-Gerät ist der Schlag mit dem Ansatz auf den Zahn. Es soll deshalb stets passend zur Zahnfläche abgedreht und beim Schleifen nur minimal vor- und zurückbewegt werden.

Der Bohrer sollte langsam zu drehen beginnen und sofort wieder aufhören, wenn man den Fussanlasser loslässt. Fusspedale mit Fixgeschwindigkeit (Hekadental) sind für Zahnärzte nicht zu empfehlen.

Instrument/ArbeitWinkelstückDrehzahl Motor (rpm)Anpresskraft (pond)
Komposit entfernen mit Diamant rot 40'000 (Maximum)0-5
Amalgam entfernen mit Hartstahlbohrer rot 40'000 (Maximum)0-5
Einschleifen mit Polierdiamant rot 20'000 0 - 50
Polieren mit grünem Gummi rot 10'000 0 - 50
Rosenbohrer in Pulpanähe oder am Kavitätenrandblau1'000-2'000 0-5
schwarzer AABA-Poliergummi blau10'000-40'00020-50
EVA-Gerät grün40'00020
Parapulpärschräbchen vorbohren grün2'500 30
Parapulpärschräbchen eindrehen grün1'500 0
Giromatic Wurzelkanalinstrumentgrün1'000-2'0000-5
Lentulo grün10'000 0-5

11.6.2017 - BEITRAG NOCH NICHT FERTIG

Dr. med. dent. Walter Weilenmann
Zentralstrasse 4
8623 Wetzikon
044 930 33 03

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zahnarztweilenmann.ch
w.weilenmann@hispeed.ch

Hersteller-Angaben

Hersteller wie Komet, Intensiv, Jota, Maillefer und Heico geben nur maximal erlaubte Drehzahlen an.

Als Anpresskraft empfiehlt Heico 30 - 200p für FG-Instrumente und 200 - 500p für HP-Instrumente und nennt das "möglichst drucklos". Ich empfehle zehn mal kleinere Anpresskräfte!

Die Anpresskraft

Die Anpresskraft spürt man gut, wenn das Winkelstück ohne Zug in der Hand liegt, wie zum Beispiel in diesem Gerät von Hekadent:

ausbalanciertes Peitschengerät Beachte das Korrekturgewicht an der Peitsche